Hier seht ihr den Text, Bilder und zwei Videos der von dem engagierten Tierschützer Ralf Seeger organisierten, friedlich verlaufenden Demonstration am 28.03.2025 vor dem türkischen Generalkonsulat in Düsseldorf.
Tierschützer setzen ein starkes Zeichen gegen das Tiermassaker in der Türkei
Düsseldorf, türkisches Generalkonsulat, 28.03.2025
Es war ein friedlicher und unübersehbarer Protest direkt vor dem stark abgesicherten türkischen Generalkonsulat in Düsseldorf. Immer wieder sind Gesichter hinter den Büroscheiben zu sehen. Eine strategische Demonstration noch während der Öffnungszeiten von 12.00 bis 16.00 Uhr hat hier ihre Wirkung nicht verfehlt. Durch heruntergezogene Rollos werden die Demonstranten gefilmt und während den emotionalen Reden öffnen sich auch Fenster in der obersten Etage des massiven Bauwerks.
Ralf Seeger hatte zusammen mit seiner Organisation „Helden für Tiere – Tierhilfe international“ zu dieser Veranstaltung aufgerufen. Weitere Vereine schlossen sich an, um gemeinsam gegen die grausamsten Tötungen im sonst so beliebten Urlaubsland der Deutschen aufzustehen. Der Aktivist Diako aus dem Iran beschreibt die DemonstrantInnen in seiner Rede mit folgenden Worten: „...was mich von Herzen freut, dass es keine Diskriminierung gibt, egal ob Iraner, Türke, Russe, Deutsche, Chinesen, Afrikaner, was auch immer, wir sind alle hier, um die Stimme von den Tieren zu werden... ich habe krasse Gänsehaut, wenn ich sehe, dass von jeder Gruppe, jeder Rasse und jedem Glauben alle hier sind!“
Es sind Menschen zu sehen, die an den Rollstuhl gefesselt sind. Eine Frau mit sichtbaren gesundheitlichen Problemen erzählt, dass sie bereits am Vortag über 600 Kilometer unterwegs war.
Etliche Vierbeiner sind mit ihren Bezugspersonen angereist und einige davon wurden direkt aus der Türkei vor den Schlächtern gerettet. Am Rande der Veranstaltung wurde ein Mann verhaftet, allerdings gab es laut dem Einsatzleiter der Polizei keinen Zusammenhang mit der Demonstration, sondern eine Feststellung bei der Personenüberprüfung.
Ralf Seeger spricht mehrmals zu den TeilnehmerInnen und ruft zum friedlichen Widerstand auf. Nicht nur die Gräueltaten in der Türkei thematisiert der stark tätowierte Mann mit unüberhörbarer Stimme, sondern auch die tödlichen Säuberungsaktionen in Marokko aufgrund der anstehenden Fußball-WM. „Am liebsten wäre mir, wenn sich überhaupt kein Einziger für den Fußball dort interessiert“, hallt es aus seinem Megaphon.
Grausamste Details in Bezug auf die Vorgehensweisen seiner Landsleute erzählt der türkische Aktivist Günni Cologne und berichtet auch von den Gefahren, die den TierschützerInnen in der Türkei drohen. Schonungslos berichtet er von den Machenschaften der türkischen Regierung und wie den Sadisten sowie Tierhassern vor Monaten ein Freibrief zur Jagd auf Straßentiere erteilt wurde. Es sind mutige Worte angesichts einer möglichen politisch motivierten Verfolgung. Ebenfalls mit türkischen Wurzeln spricht im Anschluss eine Frau mit beeindruckender Überzeugungskraft. „Wir sind stärker, wir sind mächtiger als das, was gerade passiert und wir werden diese Straßen nicht verlassen, bevor diese Grausamkeit nicht aufhört“, ruft sie den Menschen zu und fordert sie auf, die Beiträge zu verbreiten.
Ich möchte noch persönlich ergänzen, dass mich etliche mutige Personen gestern beeindruckt haben. Lasst uns gemeinsam nicht nur gegen dieses punktuelle Massaker aufstehen, sondern auch die restlichen Tiere auf dieser Erde nicht vergessen. Alleine in Deutschland werden pro Tag zwei Millionen sogenannte Nutztiere für den „normalen Konsum“ abgeschlachtet. Um selbst nicht Teil eines anderen, legalen Massakers zu sein, beginnt der Kampf gegen Tierquälerei bereits mit unserer eigenen Lebenseinstellung und der täglichen Entscheidung gegen tierische Produkte in sämtlichen Bereichen.
Ralf Seeger (Facebook)